Frankfurter Rundschau | 18. Juli 2025 | Magazin – Politik

Sieben Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes kehren immer mehr Geflüchtete nach Syrien zurück. Zwischen geplünderten Häusern und ausgetrocknetem Land wollen sie neue Wurzeln schlagen.

Eine Reportage von Marine Caleb und Philippe Pernot

In Tremseh ist heute ein Jubeltag. Die Straßen dieser syrischen Kleinstadt, nördlich von Hama, sind voller Menschen. Trotz der glühenden Sonne und der erdrückenden Hitze sind alle aus ihren Häusern gekommen, um einen historischen Moment mitzuerleben. Ein Konvoi von bunten Lastwagen, die ganze Familien transportieren, fährt durch die Straßen der Stadt. Einige filmen mit ihren Handys, andere strahlen einfach nur über das ganze Gesicht.

„Willkommen zurück!“, ruft ein Kind am Straßenrand und tanzt. Als Antwort hupen die bis zum Rand mit Möbeln beladenen Lastwagen lautstark und die Männer schießen mit ihren Kalaschnikows lange Salven in die Luft, wie es bei Feierlichkeiten in Syrien üblich ist. Durch die Kakophonie hindurch sind die Gesänge der Frauen und Kinder in einem Van zu hören. Der Bus dient normalerweise als öffentliches Verkehrsmittel in den Städten, wurde aber heute speziell für diesen Anlass gemietet. Sie klatschen im Takt, um ihre Rückkehr nach Hause zu feiern.

An diesem 25. Juni 2025 konnten mehr als 180 Familien, die während des Assad-Regimes mehr als ein Jahrzehnt im Exil verbracht hatten, zu ihren Häusern und ihren Wurzeln zurückkehren. Sie waren wenige Stunden zuvor aus dem Flüchtlingslager al-Atma am Stadtrand von Idlib aufgebrochen – eines der größten Lager des Landes, in dem mehr als 80 000 Menschen unter unhygienischen und elenden Bedingungen leben.

Die Familien werden von den bereits zuvor zurückgekehrten Menschen mit großem Jubel empfangen. Am Ortseingang schlängeln sich die Lastwagen durch eine Menschenmenge, die zu den Trommeln und Gesängen der „Zaffeh“, einer traditionellen Hochzeitsfanfare, tanzt. Das letzte Fahrzeug des Konvois signalisiert das Ende der Feierlichkeiten. Die Familien verteilen sich daraufhin in die Stadt, um ihre Sachen auszupacken und ihre Heimat wiederzuentdecken.

Jubelnde Menschen am Straßenrand winken einem mit Möbeln bepackten LKW und Motorrad, die in den Ort fahren.
Der Konvoi wird feierlich begrüßt. © Philippe Pernot

„Als wir vertrieben wurden, fühlte es sich an, als wären unsere Seelen aus unseren Körpern gerissen worden. Nun, da wir zurückgekehrt sind, fühlt es sich so an, als hätten wir unsere Seelen zurückerlangt“, sagt Mamdouh al-Sattouf, ein 50-jähriger ehemaliger Schuldirektor. Er sitzt im Rathaus der Stadt und trinkt nach seiner Rückkehr ein Glas frisch gepresstem Brombeersaft nach dem anderen. Begleitet wird er von Bassam al-Jassem, dem 39-jährigen Bürgermeister, der früher an der Seite der Freien Syrischen Armee in einem Bataillon gekämpft hat, das aus Männern aus Tremseh bestand, bis er seine Waffe niederlegte und einer NGO beitrat. Mit gepflegtem grauem Bart und einer Baskenmütze auf dem Kopf kam er vor drei Wochen mit einem der drei Konvois an, die bisher nur für Tremseh organisiert wurden, und übt seitdem das Amt aus.

Seit dem Sturz Baschar al-Assads am 8. Dezember 2024 – und dem Ende eines 14-jährigen syrischen Bürgerkriegs – nehmen Konvois wie dieser zu. Die ins Ausland Geflüchteten kehren nach und nach zurück, ebenso wie die Vertriebenen. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sind von den 14 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, zwei Millionen zurückgekehrt – darunter waren 1,5 Millionen Vertriebene und 500 000 aus dem Ausland. Nach jahrelanger Unterdrückung haben die Syrer:innen endlich ein Land, in dem sie sich frei bewegen können.

Mamdouh und Bassem mussten in Flüchtlingslagern überleben, die sich vor allem um Aleppo und Idlib herum befanden. Dort war der Alltag miserabel und die Lebensbedingungen unmenschlich. „Eines Tages fragte mich meine Tochter, ob unser eigentliches Zuhause ein Dach habe, ein richtiges. Denn unser Zelt im Lager hatte nur eine Plastikplane“, erzählt der Familienvater. Im Winter litten sie unter der Kälte und dem eindringenden Regen, im Sommer unter der drückenden Hitze im Zelt. „Am schlimmsten war der Wind. Wenn er zu stark wehte, stürzte unser Zelt ein“, fährt er fort.

Nach zwölf Jahren ist Mamdouh al-Sattouf endlich zurückgekehrt. „Im Lager haben wir unseren Kindern immer erzählt, dass Tremseh ein Paradies auf Erden ist. Jetzt können sie es selbst sehen“, erzählt er mit bewegter Stimme. Vorerst ist er jedoch allein zurückgekehrt, um den Lkw zu nutzen, den die syrische NGO „Molhem’s Team“ jeder Familie zur Verfügung gestellt hat. Vor allem aber hat er die Gelegenheit genutzt, um sein Haus für seine Frau und seine Tochter vorzubereiten. Denn es gibt viel zu tun.

Vor dem Haus stapelt sich sein gesamtes Leben der letzten Jahre: Schuhe, Matratzen, ein Gasherd und ein Kühlschrank. Denn sein Haus fand er ausgeplündert vor – es wurde von den Soldaten und Söldnern Assads komplett ausgeräumt, um auf dem Schwarzmarkt einige Lira zu verdienen. „Sie haben alles genommen, sogar Stromkabel und Fliesen. Wir haben uns in diesem Haus wohlgefühlt, jetzt muss ich alles neu kaufen – aber kann es mir nicht leisten.“ Der ehemalige Schuldirektor schreitet mit Stolz und Abscheu zugleich durch sein Haus. Er schwankt zwischen den Erinnerungen an sein früheres Leben und der Arbeit, die ihn erwartet, um die Folgen der Jahre des Terrors zu beseitigen.

Vom Dach aus hat Mamdouh einen atemberaubenden Blick auf das grüne Tal mit seinen endlosen Olivenhainen und einem See für die Fischzucht. Er und Bassam bewundern ihre Region mit Erleichterung. „Das Wichtigste ist, dass wir zu Hause sind, in unserem Dorf“, freut sich der Bürgermeister.

Etwa 130 Kilometer nordöstlich würde Azzam Freij dem nur zustimmen. Auch er fühlt sich seit seiner Rückkehr wieder lebendig. Der 34-jährige Syrer fährt heute nach Job Aleys – ein Bauerndorf, das eine Stunde südlich von Aleppo liegt, der Ort seiner Geburt und Kindheit. Die verstreuten Häuser sind umgeben von kargen Hügeln, von denen man sich kaum vorstellen kann, dass sie vor einigen Jahren noch grün waren. „Alle arbeiten im Dorf in der Landwirtschaft. Aber nach Jahren des Krieges und ohne jemanden, der sich um sie kümmert, sind die Bäume abgestorben“, erzählt Azzam im Auto, auf dem Weg ins Dorf.

Azzam Freij zeigt seinem Sohn Kheiro die alte Heimat in Job Aleys. Sie stehen vor einer dürren, kargen Landschaft.
Azzam Freij zeigt seinem Sohn Kheiro die alte Heimat in Job Aleys. © Philippe Pernot

Die Bäume sind das Symbol Syriens, seit zwölf Jahren verlassen oder ge㈠plündert – und Azzam will ihnen neues Leben einhauchen. Doch wie Millionen anderer zurückkehrender Geflüchteter sieht er sich einer ausgetrockneten Landschaft und rissigem Boden gegenüber. Syrien leidet laut der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren mit 40 bis 50 Prozent weniger Niederschlägen im Winter als in den Vorjahren. Dank eines Brunnens im Garten kann Azzam jedoch die Bäume gießen – einige sehen bereits besser aus. Unter der blendenden Sonne wachsen sogar Granatäpfel.

Auf dem Schoß seines Vaters auf dem Beifahrersitz sitzt der siebenjährige Kheiro und kann es kaum erwarten, anzukommen. „Das ist unser Haus!“, ruft er und zeigt vom Dach aus auf eine Ansammlung einstöckiger Häuser und traditioneller Lehmhäuser. Dort ist sein Vater aufgewachsen, unter den hohen Kuppeln, die die anderen Gebäude überragen.

„Es war ein Leben voller Angst und Rassismus“

Mit der Aufregung eines Entdeckers schreitet Azzam langsam durch das Tor. Kheiro rennt schon los und klettert auf die Kuppeln des Lehmhauses. „Das ist nicht gefährlich – ich habe das Gleiche gemacht, als ich klein war!“, lacht Azzam, die Augen voller Freude. Im Inneren sorgt Terrakotta, eine 11 000 Jahre alte, vom Aussterben bedrohte traditionelle Technik, für eine erstaunliche Frische. Azzam setzt sich neben das kleine offene Fenster, um sich im Luftzug abzukühlen. „Ich war seit zwölf Jahren nicht mehr hier“, sagt er wiederholt mit Tränen in den Augen.

Azzam floh 2012 aus Syrien, weil er wegen seiner regimekritischen Äußerungen in den sozialen Medien von der Armee und dem Geheimdienst gesucht wurde. Im Nachbarland Libanon ließ er sich, wie ein Großteil seiner Familie, in Tripoli nieder. Für Azzam war das Geldverdienen dort ein täglicher Kampf, obwohl er bereits seit 2004 zwischen Syrien und dem Libanon pendelte, um zu arbeiten. Er musste mehrere Jobs annehmen, verkaufte Kaffee und arbeitete zugleich als Elektriker. Er heiratete Rascha, eine Syrerin aus Homs, die er auf Facebook kennenlernte – sie zog kurz darauf zu ihm nach Tripoli. Ihre Existenz dort war alles andere als einfach und angenehm. „Es war ein Leben voller Angst und Rassismus“, erzählt Rasha.

Als das Assad-Regime infolge der Blitzoffensive von Hayat Tahrir el-Cham (HTC) am 8. Dezember 2024 stürzte, zögerte das Paar keine Sekunde: Sie kehrten so schnell wie möglich mit ihren beiden Söhnen Kheiro und dem dreijährigen Adam nach Syrien zurück. „Als sie [die Rebellen] Damaskus erreichten, war ich überglücklich. In weniger als einer Woche besuchte ich Syrien und sagte mir: ‚Es ist vorbei! Der Libanon liegt hinter mir!‘“, erinnert sich Azzam lächelnd bei einer Tasse Tee. Er stammt zwar ursprünglich aus Job Aleys, jedoch gab es dort kaum Menschen, weder Strom noch Arbeit. Deshalb folgte er seiner Frau und ließ sich in der Nähe ihrer Familie im palästinensischen Flüchtlingslager von Homs nieder. „Das war einfacher, denn ich komme von hier und meine ganze Familie ist noch anwesend. Wir sind hier glücklich, Gott sei Dank“, erklärt sie.

Der Sturz des Regimes und die Flucht Assads nach Russland lösten Euphorie unter der syrischen Bevölkerung aus. Die Angst wich der Freude und Erleichterung. Menschen konnten wieder frei sprechen, Gefangene wurden freigelassen und die Freiheit wiedererlangt. So kann auch Azzam heute zwischen Homs und Job Aleys pendeln, um die Bäume zu gießen und seinen Geburtsort wiederzuentdecken, ohne die berüchtigten Checkpoints von Assads Armee oder islamistischen Gruppen zu befürchten.

Im Terrakottahaus trinkt er einen Schluck Kaffee, den Ghazala zubereitet hat. Die Frau in ihren Vierzigern ist eine Freundin der Familie und lebt mit ihren Kindern in Azzams Haus, das bisher leer stehend blieb. Wie er hat auch sie mit ihrer Familie in Tripoli im Libanon gelebt. „Meine Kinder sind dort geboren, und mein Mann ist noch immer dort, um weiterhin als Kaffeeverkäufer zu arbeiten“, erklärt sie. Damit beschreibt sie ein Muster, dem viele syrische Familien, die in den Libanon geflüchtet waren, folgen. Da die wirtschaftliche Lage in Syrien weiterhin schlecht ist, ziehen es viele vor, ihren Arbeitsplatz im Libanon zu behalten – trotz der schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen: niedrige Löhne, Diskriminierung und eine hohe Inflation.

Ghazala und Azzam schätzen, dass 50 Familien nach Job Aleys zurückgekehrt sind und dass diese Zahl trotz allem weiter steigt. Denn außer den Wänden ist im Dorf nichts mehr übrig. Azzams Haus wurde wie alle anderen geplündert. „Sie haben einen Kerzenleuchter und einen 80 Jahre alten Spiegel zurückgelassen“, sagt der Familienvater, während er durch die Räume geht. „Gott sei Dank haben sie den Koran zurückgelassen“, fügt sein Sohn Kheiro mit ernster Stimme hinzu, was die Erwachsenen zum Lachen bringt. Einige Tage werden sie hier verbringen, bevor sie zurück nach Homs fahren werden.

Heute ist Azzam in Homs überglücklich. In den Souks der Stadt hält er an mehreren Ständen an, um Freunde zu begrüßen, die ebenfalls aus Tripoli zurückgekehrt sind. Während Rasha einige Male nach Tripoli gereist ist, um ihre dort verbliebenen Angehörigen zu besuchen, denkt Azzam nicht einmal daran. „Ich werde nie in den Libanon zurückkehren. Mir geht es hier gut“, sagt er mit entschlossener Miene, obwohl er in Homs bisher keine Arbeit finden konnte. Er möchte sein elendes Leben hinter sich lassen. Nachdem er jahrelang ein halbes Leben im Libanon geführt hat, ist er nun frei und kann endlich „jemand sein, nicht nur ein Flüchtling“, sagt er.

Azzam ist einer der wenigen in seiner Familie, die nach Syrien zurückgekehrt sind. Sein Bruder, Mohamed Freij, genannt Hamoudi, ist noch immer im Libanon. Der 20-Jährige lebt mit seinem Vater, seiner Stiefmutter und seinen Cousinen im Herzen der osmanischen Souks der Altstadt Tripolis, unterhalb der Kreuzritterfestung. Wie viele andere kann er es kaum erwarten, in sein Land zurückzukehren. Aber er bleibt realistisch und will noch etwas warten, bevor er aufbricht. „Vielleicht gehe ich in zwei Jahren nach Syrien. Das Land befindet sich noch in der Anfangsphase der Entwicklung und dem Wiederaufbau der Infrastruktur, denn Assad hat uns ins 15. Jahrhundert zurückgeworfen und wir müssen ganz von vorne anfangen“, erzählt der junge Mann, während er unter den Efeuranken und Bäumen des beliebten Cafés Tell al-Olya in Tripoli an seinem Kaffee nippt.

Voller Hoffnung erklärt er, dass er der neuen Regierung Zeit geben will. „Es kann nicht schlimmer werden als zuvor. Zumindest kann man jetzt frei sprechen, während man früher das Regime nicht kritisieren durfte“, erzählt er. Vor dem Ende des Krieges sah der junge Mann seine Zukunft im Ausland, wie sein älterer Bruder, der geheiratet hat und nach England ausgewandert ist. „Aber jetzt sehe ich nur noch Syrien. Es ist mein Land, ich werde immer dorthin zurückkehren“, sagt er entschlossen und gelassen.

Ein kleiner Junge steht im offen erhobenen Armen vor einem weißen Grabstein und betet.
Gebete für die Zukunft. © Philippe Pernot

Auch wenn er es eilig hat, nach Hause zurückzukehren, liebt er sein Leben im Libanon und hat nichts an der Stadt oder dem Land auszusetzen. „Tripoli ist definitiv ein Teil von mir. Es hat mich während des Krieges aufgenommen, das werde ich nie vergessen. Ich habe die Hälfte meines Lebens hier verbracht. Man kann ein Land, das einen aufgenommen hat, nur lieben“, erklärt Hamoudi mit Reife. Im Gegensatz zu Azzam erzählt er, dass er im Alltag nie Rassismus erfahren hat.

Seine Schwiegermutter und andere Familienmitglieder reisen weiterhin regelmäßig, wie vor dem Sturz des Regimes, nach Syrien, um ihre Angehörigen zu besuchen. Wie zuvor fahren sie über Schleichwege, um nicht an den libanesischen Grenzbehörden vorbeikommen zu müssen und einen Stempel zu erhalten, der ihnen jede weitere Einreise in den Libanon verbietet. Diese Maßnahme ist Teil der Kampagne der libanesischen Regierung, Syrer:innen zur Rückkehr zu bewegen oder sogar zu zwingen, da die Behörden der Ansicht sind, dass sie den Schutz des Flüchtlingsstatus nicht mehr benötigen.

Das Leben im Exil prägt die Zugehörigkeit zu Syrien

Bis er zurückkehren kann, lebt Hamoudi weiter in Tripoli und bereitet seine Zukunft vor. „Ich möchte mich in einer Stadt niederlassen, nicht auf dem Land [in Job Aleys], das wurde vom Regime vernachlässigt und das Leben ist dort immer noch sehr schwierig. Meine Freunde, die in die Stadt gezogen sind, sind glücklich“, erklärt er. In der Stadt würde er Politikwissenschaft und Informatik studieren können, aber auch ausländische Reisende in dem Gästehaus empfangen, das er eröffnen möchte.

Hamoudi Freij trägt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in sich, fernab von der Dunkelheit, in die eine ganze Bevölkerung versunken war. Das Aufwachsen im Exil hat in ihnen ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu Syrien und dem Reichtum seiner Kultur und Küche geprägt. Ob sie nun vertrieben wurden oder geflüchtet sind, vielen Syrerinnen und Syrern wurde die Kindheit geraubt, und sie sind fest entschlossen, ihre Rechte zurückzugewinnen.

In Tremseh, eine Stunde von Hamoudis Heimatdorf Job Aleys entfernt, betrachten auch Mamdouh al-Sattouf und Bassam al-Jassem diese Generation, die Kinder der Revolution und des Krieges, als die Zukunft Syriens. Der Bürgermeister zitiert ein Gedicht über die Bedeutung des Zuhauses und die Liebe zu seiner Heimat.

„Lass dein Herz in der Liebe
    wandern, wohin es will –

wahre Liebe gehört nur
    der ersten Geliebten.

Ein Mensch mag viele Orte
    auf dieser Welt lieben lernen,

doch seine Sehnsucht kehrt immer
    zu seinem ersten Zuhause zurück.“

Für ihn repräsentieren die wenigen Verse in dieser historischen Wende die Beziehung der Syrer:innen zu ihrem Land. „Mein fünfjähriger Sohn spricht vom Zelt als seinem Zuhause, aber ich habe ihm immer wieder gesagt, dass sein Zuhause hier ist! Jetzt kommt das Schwierigste: alles wieder aufzubauen. Denn ich wünsche meinen Kindern nicht, was wir erlebt haben.“ Der Bürgermeister ist überzeugt, dass sie es sind, die das zu Ende bringen werden, was er und andere während der Revolution begonnen haben, und die dafür sorgen werden, dass die Menschenrechte geachtet werden. „Die Zukunft gehört nicht mehr uns, sondern unseren Kindern“, bekräftigt er mit der Entschlossenheit eines ganzen Volkes.

Mitarbeit:
Yaser Schahrur und Elie Ashram

Leave a comment